Die personell stark ersatzgeschwächten Hawks zeigen in Hollabrunn enorme Moral, drehen ein 2‑Tore‑Defizit im Schlussdrittel und holen sich dank Overtime‑Treffer von Kermer den wichtigen Auswärtssieg.
Die Hawks mussten gleich auf mehrere Leistungsträger verzichten: Die Torgaranten Maximilian Wehrhan, Friedrich und Wilhelm Schröder fehlten berufsbedingt, dazu fielen mit Viachislav Piatkov, Sebastian Fürst und Jakob Schwarzmayer drei Dauerläufer krankheitsbedingt aus. Trotzdem reiste das Team mit klarer Marschrichtung nach Hollabrunn: kompakt stehen, viel Laufarbeit und die Tiefe im Kader nutzen.
Von Beginn an suchten die Hawks den Weg nach vorne und erarbeiteten sich auswärts ein deutliches Chancenplus, scheiterten aber im ersten Drittel mehrmals am starken Heim-Goalie Ulram. Hollabrunn zeigte sich dagegen effizient und stellte auf 2:0, ehe Saladak kurz vor der ersten Pause mit einem wichtigen Treffer zum 2:1 die Hawks zurück ins Spiel brachte.
Auch im zweiten Abschnitt blieben die Hawks spielbestimmend, liefen aber nach dem 3:1 der Gastgeber weiter einem Rückstand hinterher. Die Mannschaft von Headcoach Patrick Backknecht-Deutsch hielt konsequent an ihrem game plan fest, hielt das Tempo hoch und zwang Hollabrunn immer wieder tief in die Defensive.
Besonders beeindruckend aus Hawks-Sicht: Trotz der langen „Time Trailing“ von mehr als 46 Minuten ließen die Gäste nie nach, blockten Schüsse, gewannen Zweikämpfe und kamen immer häufiger gefährlich vor das Tor. Der Glaube an das Comeback war auf der Hawks-Bank zu diesem Zeitpunkt längst spürbar.
Im dritten Drittel drehten die Hawks das Tempo nochmals nach oben – und wurden belohnt. Zunächst verkürzte Saladak mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 3:2 und brachte damit neues Leben in den Hawks-Angriff.
Der zwischenzeitliche Rückschlag durch den Penalty zum 4:2 für Hollabrunn änderte nichts am Mindset der Hawks, die sofort wieder auf Offensive schalteten. In dieser Phase übernahm Kermer endgültig die Hauptrolle: Zuerst netzte er nach Zuspiel von Slivka A. zum 4:3, ehe er in einem späten Powerplay erneut, abermals von Slivka A. bedient, eiskalt zum 4:4-Ausgleich traf.
Overtime ganz im Zeichen der Hawks
Mit dem Momentum aus der Aufholjagd gingen die Hawks in die Verlängerung und übernahmen dort klar das Kommando. Nach nur drei Minuten war es erneut Kermer, der nach starker Vorarbeit von Saladak den Puck zum 5:4‑Golden Goal versenkte und den Zusatzpunkt endgültig nach St. Pölten holte.
Aus Hawks-Sicht besonders positiv: Trotz dezimiertem Kader und Auswärtskulisse verbuchte das Team 56 Schüsse auf das gegnerische Tor und zeigte über 65 Minuten eine leidenschaftliche, laufintensive Vorstellung. Dieses Spiel unterstreicht eindrucksvoll den Charakter der Mannschaft. Ausfälle werden als Herausforderung angenommen, Verantwortung wird im Kollektiv getragen.
Im nächsten Spiel geht es erneut gegen den Tabellenführer aus Stockerau. Im ersten aufeinandertreffen der Saison konnten die Hawks den Sieg im Penalty schießen holen. Es wird ein spannendes Spiel am 11.01.2026 im Eissportzentrum St.Pölten erwartet.
